ANHALONIUM Ferme Bio Eco
Projekt zur Erhaltung und Entwicklung von Maisvarietäten im biologischen Landbau

Texte: Die Würde der Mais-Pflanze

Martins Leserbrief in der Zeitschrift "Natürlich" 8-2000, auf den Artikel "Natürlich" 10-19999 "Da drängt sich Mais gerade auf".

Vor kurzem bekam ich Ihren Artikel zu lesen. Ihre deutlichen Worte gefallen mir. Insbesondere freut mich, dass Sie Gegenbewegungen fordern, aber wie soll die Gegenbewegung denn stattfinden - wenn nicht "aufbauender" Art? Das heisst in diesem Fall Maisagrikultur.

Man sollte den Mais nicht Dünger- und Gülleschlucker nennen, auch wenn es sich dabei um eine genmanipulierte Maispflanze handelt. Der Mais verliert seine Würde zu unrecht! Er darf auch nicht für die Erosion der Landwirtschaftsböden verantwortlich gemacht werden. Ursache ist hier die mechanisierte Landwirtschaft mit ihren Monokulturen. Fügt man dem Boden so viel organisches Material zu, wie der Mais zu erzeugen vermag, verbessert sich der Boden (man kann damit sogar die doppelte Fläche düngen).

Eine biologische Maiskultur muss mit der Erhaltung einer möglichst grossen genetischen Vielfalt beginnen. Sie ist in den tausenden Landsorten zu finden, welche in Nordamerika bis 1930, in Europa bis 1950 angebaut wurden. Auf Hybridzüchtungen sollte möglichst verzichtet werden, da die Pflanzen dabei ihre Widerstandskraft verlieren und kein Saatgut geerntet werden kann, was die Sortenvielfalt schmälert. Qualität und Ertrag steigen dank einer verbesserten Bodenstruktur und mit der Anpassung der Sorten.

Dieses Jahr pflanzen wir unter anderem 10 "neue" Zuckermaissorten in "Mikrokulturen" zu etwa 20 Pflanzen pro Sorte an. Falls die Kulturen gelingen, nehmen wir das neue Saatgut in unsere Sammlung auf und beschreiben es in einem Varietätenkatalog.

Unser Anliegen ist eine lebendige Agrikultur, und wir sind mit ihnen einig, dass sich da Mais geradezu aufdrängt.

Martin Häfeli
F-71500 Vincelles


HINWEIS: Interessante Artikel zum Thema MAIS in der Zeitschrift "Natürlich"  (www.natuerlich-online.ch)

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