ANHALONIUM Ferme Bio Eco
Projekt zur Erhaltung und Entwicklung von Maisvarietäten im biologischen Landbau
bottom

Mais-Projekt/Kultur: GVO-Stellungsnahme 2004

top
top
prev next bottom
bottom

Das fünfjährige Moratorium...

... für die kommerzielle Anwendung der Gentechnik in der Schweizerischen Landwirtschaft, beruht auf der Durchsetzung eines, "technisch noch realisierbaren", respektive nachweisbaren Minimalgrenzwertes von 0.1 bis 0.5% GVO-Anteilen für Saatgut.

Dies soll:
  1. der theoretischen Formulierung einer Forderung nach "gentechfrei" entsprechen,
  2. die Wahlfreiheit der Konsumenten gewährleisten und
  3. die ökologische, biologische und konvetionelle Agronomie vor den unabschätzbaren Gefahren und Risiken der Gentechnologie schützen.

Qualitätssicherung auf verlorenem Posten und uneinlösbare Versprechen werfen mehr Fragen als Antworten auf:
Die Idee "gentechfrei", ist faktisch überholt und nicht oder nicht mehr realisierbar. Fakt ist, dass wir bereits GVO-Konsumenten sind und dabei ist es anscheinend wenig relevant, ob man sich von biologischen Produkten oder von konventionellen ernährt oder um welchen Grenzwert oder welche Pflanzabstände aktuell gestritten wird. Eine lückenlose Qualitätssicherung und getrennter Warenfluss sollen ein kontrolliertes Nebeneinander von biologischer und konventioneller Produktion ermöglichen (was offensichtlich, zumindest in der Schweiz und richtigerweise, ohne GVO-Moratorium nicht für möglich gehalten wird). "Koexistenz" ist eine strategische Behauptung oder Propaganda-Vision und ein Widerspruch in sich (siehe dazu auch Unmögliche Koexistenz von Florianne Koechlin). Es ist zu befürchten, dass wir, urteilsunfähige Konsumenten und Sofa-Demokraten, dabei in einem Filtz von Bestimmungen, Verordnungen, von Qualitätsstandards, in einem Meer von gutem Willen, Für- und Vorsorglichkeit und Überinformation untergehen werden.

Unverständlich und inkonsequent, ja fatal erscheint uns zudem die folgende Tatsache: Forschung und Freisetzungsversuche sind vom GVO-Moratorium ausgeschlossen.

top
top
prev next bottom
bottom

Propaganda und Bewusstsein - bewusste Propaganda

Wünschenswerte landwirtschaftliche Entwicklungen sind eben erst ohne technologische und strukturelle Abhängigkeiten wieder möglich, wahrscheinlich oder zu erhoffen!

Zürich, 18. September 2003, InterNutrition gegen Gentechfrei-Initiative:
Moratorium bevormundet die Schweizer Landwirte und Verbraucher:

"Schweizer Landwirten würde mit dem Moratorium eine Möglichkeit genommen, an neuen landwirtschaftlichen Entwicklungen teilzuhaben und flexibel auf Probleme, wie z.B. neuartige Pflanzenschädlinge, zu reagieren.".

Die tendenziöse Behauptung und rhetorische Aussage, ist unverhältnismässig, nicht relevant und lässt an der Interpretation von Grundwerten zweifeln und an den aufrichtigen Absichten der Agierenden und deren Stossrichtungen misstrauen.

top
top
prev next bottom
bottom

Werturteile und Bewertungskriterien

Der Zweck scheint die Mittel zu heiligen und dies auch rhetorischerweise.
Eine Verhinderung von landwirtschaftlichen Entwicklungen oder ein Ausschluss davon, sind allzu bekannte, manipulative Schreckgespenster und gezielte Angstmacher von bestimmten profitären Interessegruppen mit ultimativ-ökonomischen, inzwischen globalen Motiven, mit besonders volksnahen Parolen, sanfter Stimme und blauäugigen Argumenten. Auch vor emotionalen Behauptungen und falschem - ja verlogenem, - offensichtlichem Zweck-Opportunismus wird nicht zurückgeschreckt.

Einseitige Definitionen von Nutzen und die Beurteilung von landwirtschaftlicher Entwicklung sind hingegen auf die grossen Konzerne und etablierten Machtmonopole massgeschneidert und auf deren Nutzen und Profit ausgelegt, dies auf Kosten der gemeinschaftlichen Ressourcen und unserer Unabhängigkeit, auf Kosten der Umwelt, Agronomie, Volkswirtschaft und Soziokultur.

Wir hätten den Schweizer Landwirten die landwirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten nicht nehmen sollen und sollten Gentech als eine Gefahr für Mensch und Umwelt erkennen, ernst nehmen und so konsequent als noch möglich, zu verhindern versuchen.

Grenzwerte sollten diesbezüglich keine Betriebs-Regelungen darstellen oder gar Gentechnik noch fördern, sondern als unüberhörbare und verbindliche Alarmsirenen vor den enormen Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und bestehenden Werte warnen.

- Aber bitte, - was ist an der landwirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte, denn noch landwirtschaftlich oder wünschenswert? Mechanisierung, Industrialisierung, Ausräumung und Verpestung der Landschaft, Raubbau und Zerstörung der Umwelt. Die vielgepriesene landwirtschaftliche Entwicklung spricht Hohn und müsste als Fehlentwicklung oder Altlast bezeichnet werden. Die scheinbar so fürsorgliche Beurteilung von Entwicklung, könnte fadenscheiniger nicht sein und selbstherrlicher nicht dargestellt werden: Volkswille, Forschung und Information als Knetmasse von unkontrollierbaren Wirtschaftsgiganten, Machtmonopolen und Politstrategen, mehr noch, das System spricht sich heilig und erklärt sich zum absoluten Selbstzweck und zur verbindlichen, allein-selig-machenden Heilsbotschaft (und alles ganz subtil und unterschwellig, damit es keiner merken möge oder sich einbilden könnte, bestimmte Parallelen zu entdecken).

top
top
prev next bottom
bottom

Danksagungen an die Unfehlbarkeit der menschlichen Entwicklung

(Entwicklung, Unterentwickliung, Ver- und Abwicklungen)
top
top
prev next bottom
bottom

Blinde Strategien und strategische Argumente

(Gepflegte Sitten und gelebete Ignoranz)

Die Heiligsprechung einer fraglichen landwirtschaftlichen Entwicklung dürfte jedoch kein zeitgemässes Argument für die Interressen eines sich entwicklenden Qualitätsbewusstseins und dessen Bevölkerung sein (Bauern, Kleinproduzenten, Verbände, Politik und Konsumenten; siehe dazu auch Bioverordnung CH), entbehrt jeglichen konkreten realpolitischen Lösungsansatzes und verspricht das Paradies auf Erden. Diese sogenannte "agrokulturelle Regression" hat sich weitgehend als Holzweg, Sackgasse und "landwirtschaftlicher Rückfall" oder kontraproduktive Strategie entlarvt: Erosion von Lebensräumen und Ressourcen, technologische Abhängigkeiten, unbändige Dynamik und marktpolitische Gewalten, Rationalisierungsdruck und allgemein schwindender Handlungsspielraum.

Wir lassen uns unsere Unfähigkeit aus Erfahrungen zu lernen, möglichst störungsfrei und auf dem Silbertablett zum Dessert servieren:
Süsse, landwirtschaftliche Entwicklung, garniert mit etwas Getriebeöl, Ammoniak und Salpetersäure, übergossen mit Massenmord, profitärem Zuckerguss und dem Blut der Millionen von Opfern, dem Schweiss der Abhängigen und Sklaven, dem schreienden Unrecht und der ökonomiepolitischen Macht-Willkür.

Die entsprechenden und vielversprechenden Worte aus der Politik (beispielsweise aus dem Wahlkampfprogramm von Ursula Gross Leemann FDP, www.ursula-gross.ch), wirken oft verklärt utopisch, teils mangels fehlender Inhalte und passender parteispezifischer Positionen zum Dilemma, teils aus Ignoranz gegenüber den Tatsachen und oft hingegen aus reiner, kalkulierter Schönrederei:

Die äusserst sorgfältige und fundierte Erforschung von neuen Technologien ist unabdingbare Voraussetzung, bevor in der freien Natur experimentiert wird (Bsp. Gentech-Produkte).

Dass die Partei dabei ganz gegenteilige Hauptziele verfolgt und gemeinhin für weniger sorgfältige Formulierungen bekannt ist, scheint nicht zu stören. An erster Stelle im unglaublichen Programm steht denn auch:
"Wachstum bringt Wohlstand!"...

Der Wettbewerb ist zu fördern und Kartelle und staatliche Preisdikdate sind abzubauen.

- ... und etwas weiter, im Zürcher FDP-Parteiprogramm heissts dann markig, vieldeutig und lapidar, ... -

Auch die Schweizer Landwirte müssen sich dem internationalen Wettbewerb stellen können.

Die Schweiz als ein Land voller Wärter und Gefangenen, in dem jeder jeden bespitzelt und kontrolliert, mit den vorbildlichen Bio- und Gentech-Verodnungen, ist prädestiniert für den Musterknaben der Qualitätssicherung, dies zwar zu einem witschaftlich teuren Preis und nur schon, weil es im EU-Raum auch gar keine anderen Referenzen mehr gibt.

top
top
prev next bottom
bottom

Entwicklung

(Wachstum und Sicherheit - Propheten und Verantwortlichkeiten)

Entwicklung findet in viele Richtungen statt, wer grosse Interressen vertritt und viel Nutzen verspricht (sprich viel Lärm macht), hat nicht immer das Wohl des Volkes als Motiv und es ist unangenehm und beängstigend dabei zuzusehen, wie die Wirtschaft unsere Politik und Soziokultur aus den Angeln hebt und wir, ganz unauffällig nebenbei selbst entmündigt werden und verordnet bekommen, was wir eben genau NICHT wollten.

Sicher scheint eines, Wachstum für die monströsen Heereschaften von Juristen und Kontrolleuren und die geschwürhaft mutierenden Institutionen und sich gegenseitig bekämpfenden Instanzen zur Wahrung der Rechte und Pflichten sowie der Qualitätssicherung wie Konsumenten-, Marken-, Patent-, Sorten-Schutz, Überwachung und Kontrolle und der Kontrollstellen-Kontrollen und viele, viele mehr.

Wir sind willige Handlanger der Macht und Söldner eines eiskalten Wirtschaftskrieges, indem sich der Profit aus der Grösse der Masse der Verlierer ergibt. Eine selbstgerechte scheinbare Gerechtigkeit, wird aus dem Zwischenraum der Gesetzestexte gesogen, extrahiert und aus isolierten, ökonomischen Argumenten verordnet, verabreicht und diktiert. Zu unser aller Bestem, kommen Wirtschaft, Forschung und Politik zu Schlüssen, bei denen wir anscheinend nicht mehr mitreden können (sind wir doch Patient und nicht behandelnder Arzt).

Nach dem Ende des kalten Krieges sind Wirtschaft und Politik mit der globalen Organisation und Verteilung der begrenzten Rohstoffe und ökologischen Ressourcen der Erde beschäftigt. Das Bruttoszialprodukt wird zum Kulturgut, die Steigerung zum Ziel und die Volkswirtschaft wird gemolken, in einen annonymen Bürgerkrieg und bei aller Individualität, sozialen Isolation und ethischen Verlogenheit, sind wir längst, unbemerkt vom Menschen und vermeintlichen Täter, zur Ressource, zur Ware, zum Klakül und Opfer der eigenen Ideen geworden.


top
top
prev next bottom
bottom
Fazit:

Immer trauriger und tragischer scheint die landwirtschaftliche Entwicklung.

Jahrtausede alte Traditionen und damit ein einzigartiges Kulturerbe werden wissentlich zerstört; wir sollen dabei über diese Entwicklung jubeln und womöglich noch glauben, dass dies Qualität bedeute, wir dies schon immer wollten, dies die Rettung sei und es sowieso keine andere Möglichkeit gäbe?

... ich,
der ich ein Samenkorn in die Erde lege und kultiviere.
... Ich,
der ich einen Menschen auf die Erde bringe, leide und geniesse.
... ICH,
der sich anmasst, Verträglichkeit und Nutzen selbst zu definieren.
... und ich,
der ich ahne, dass ich nichts weiss.
... sind wir,
die Laien, die Konsumenten, Individuen und Familien, die vielen kleinen ich's,
die einfachen Menschen, Personen und komplexen Persönlichkeiten.
Wir sind Volk
und nicht Bevölkerung.
 

Wir sind Staub, der wieder zu Staub werden wird und vielleicht werden wir uns zwischendurch einmal kurz zu Menschen entwickeln. Derweil siehts noch äffisch aus. Die Kulisse ist die Schöpfung, das Thema ist die wunderliche Natur mit allerlei Flickwerk und künstlichen Wundern, wie die Tötung von lebenden Zellklumpen und die Geburt von toter Materie. In den Hauptrollen sind Wölfe und Schafe als Laiendarsteller, einfältige Zauberlehrlinge mit unbelehrbaren und besessenen Meistern und unbändigen, selbstgeschaffenen Monstern. Da gibt es Clowns, die mit dem Feuer spielen, Domteure, die mutig Kopf und Schiksal in den Rachen von Löwen legen, Akrobaten und Artisten, die mit Leichtigkeit vorführen, was wir uns nie zugetrauen würden und Karusselle drehen, bis es uns schwindlig wird. Alles ist lustig, nichts ist wahr, nichts ist falsch.

top
top
prev next bottom
bottom

Unser Komitee für hoffnungslose Fälle empfiehlt:



BIO ist ganzheitlich, bedeutet Vielfalt und Toleranz.
GVO ist totalitär, bedeutet Einfalt und Dominanz.


top
top
prev next bottom
bottom

Anhalonium Maisprojekt (Beiträge über GVO, Gensmog und Gentechnik):


top
top
prev next bottom
bottom

Informative Internetadressen (Links zu GVO, Grenzwerten, Bio und Globalisierung):


 

top

Copyright © 8. Januar 2004 , www.anhalonium.com